Fachartikel des Bundesverbandes Finanz-Planer e.V.

Steuerspar-Immobilie: Der große Bluff

Aufgrund der hohen Steuer- und Sozialabgabenlast überlegen viele fleißig arbeitende Bürger, wie sie diese Last senken und mit Hilfe der „Steuerersparnisse“ eigenes Vermögen aufbauen könnten.

Das Wissen um diese „Sucht Steuern sparen, egal was es kostet“, welche vielen das Hirn vernebelt und vernünftiges denken und handeln ausschaltet, lässt die „Haie der Finanzbranche“ goldene Nasen mit betrügerischen Versprechen an den „Gier frisst Hirn“-Aspiranten  verdienen. „Das oft mühsam ersparte Geld ist dann nicht weg, es hat bloß ein anderer“, habe ich mal gelesen. „Wie wahr, wie wahr.“

Leider trifft es aber auch die, die im Vertrauen auf das Fachwissen der Anbieter, die oft genug mit Hilfe von „seriösen Geldhäusern“, hereingelegt, geschädigt und ihrer Existenz beraubt werden.

Um solchen Verbrechen an ehrlichen aber unwissenden Sparern verhindern zu helfen, sind die nächsten Zeilen gewidmet. Lesen sie diese aufmerksam durch und schützen sie sich mit dem erworbenen Wissen vor eigenen, fatalen Fehlern bei der Suche nach Geldanlagen. Lernen Sie daraus.

Bisher gibt es nur ungefähre Schätzungen über das Ausmaß des Geschäfts mit so genannten Erwerbermodellen: Die Anzahl der Geschädigten bis finanziell Ruinierten liegt mindestens im hohen sechsstelligen Bereich.

Angeblich rentable Immobilienanlagen
Das Geschäft mit Steuersparimmobilien läuft weiter - auch wenn es nach dem Boom der 90er Jahre spürbar zurückgegangen ist. Die Verkäufer arbeiten dabei weiterhin mit immer demselben Strickmuster:
Meist über die Empfehlung eines Bekannten erhält ein potenzieller Kunde das Angebot, eine lukrative Eigentumswohnung – oder gleich ein ganzes Mehrfamilienhaus - zu erwerben. Die Immobilie aber liegt meist Hunderte von Kilometern vom Wohnort des Anlegers entfernt. Kein Wunder, dass sich die wenigsten die Mühe machen, das Objekt selbst in Augenschein zu nehmen. Schließlich - so suggerieren die Verkäufer - drängt die Zeit: Entweder müsse man schnell zugreifen, weil das Objekt so begehrt sei oder weil das Jahr zu Ende gehe und nur rasches Handeln noch die Steuerersparnis fürs laufende Jahr sichern würde.

Immobilie und Finanzierung im Paket
Da kommt es den gestressten Anlegern sehr gelegen, alle lästigen Formalitäten abgenommen und die passende Finanzierung gleich mitgeliefert zu bekommen: In der überwiegenden Zahl der Fälle werden Immobilie und Finanzierung im Paket angeboten. Dazu gibt es eine so genannte Mietgarantie, die den Erwerbern eine sichere Rendite suggeriert: Für mindestens ein, manchmal aber auch auf fünf Jahre wird dem Käufer vertraglich eine bestimmte monatliche Mietzahlung fest zugesichert. "Da kann ja nichts schief gehen", denkt sich der Kaufwillige.

Das böse Erwachen kommt - wie meist - schon nach kurzer Zeit: Erst zahlt der Mietgarant mit Verspätung, dann gar nicht mehr und dann geht das Unternehmen in Konkurs. Jetzt erkennt der Anlegerer langsam das Ausmaß des Desasters: Die garantierte Wohnungsmiete ist nicht mehr das Papier wert, auf dem sie geschrieben steht: Und das ist nicht das Schlimmste: Für die überteuerte Immobilie bekommt man nicht mal mehr den Kaufpreis.

Hohe Provisionen (bis zu 30% vom Kaufpreis werden Vermittlern angeboten und bezahlt), schöngerechnete Mieteinnahmen und das Versprechen üppiger Steuerersparnis treibt die Preise für Erwerbermodelle in schwindelerregende Höhen. "Ich hätte das Angebot selbstverständlich besser prüfen müssen", warf sich mancher Geschädigte in der Vergangenheit vor und fragt sich, warum er nicht stutzig wurde, als man ihm ausgerechnet eine Wohnung weit weg und nicht vor der Haustüre anbot. Entscheidendes Kaufargument aber ist oft: Die Finanzierung durch eine seriöse Bank. "Dann wird wohl alles seine Ordnung haben“, denkt man.

Viele Anleger hatten geglaubt, die Kreditzusage durch ein angesehenes Institut spreche für die Güte der Immobilie. Die Rechtslage indes sagt etwas anderes: Weil die Bank ihrem Kunden nicht vorschreiben darf, wofür der einen Kredit verwendet, hat sie auch keine Pflicht und kein Interesse, ihn vor einer Fehlanlage zu warnen. Ihr muss es einzig darum gehen, das eigene Kreditrisiko und damit den eigenen Gewinn zu maximieren und abzusichern: durch den Eintrag im Grundbuch und die Bonitätsprüfung des Kunden.

Schwerer Gang vor Gericht
Anleger, die vor Gericht ziehen, um ihrem Kreditinstitut nachzuweisen, falsch beraten oder unzureichend über Risiken aufgeklärt worden zu sein, haben es schwer. "Ansprüche gegen Banken durchzusetzen ist äußerst schwierig". Chancen bestehen nur dann, wenn in jedem Einzelfall nachgewiesen werden kann, dass die Bank nicht nur das Geld für den Kauf gab, sondern auch an der Konzeption des Vertriebs mitgearbeitet hat oder von der Höhe der eingerechneten Provisionen wusste. "Die Banken kommen vor Gericht aber meist mit dem Argument durch, von hohen Provisionen keine Kenntnis gehabt zu haben".

Erkenntnis daraus:
Zu einer fundierten Beratung benötigt der Berater entsprechendes Fachwissen und Kenntnisse. In Zweifelsfällen sollten Kunden auf einen Spezialisten zugreifen und evtl. einen Rechtsanwalt, Gutachter oder Steuerberater hinzuziehen.
Die Arbeitskraft ist unser größtes Kapital. Damit erfüllen wir uns Wünsche und Ziele und sichern unseren Lebensstandard während des aktiven Arbeitslebens. Natürlich geht jeder davon aus, dass sich daran auch nichts ändert.
Riskieren Sie das Erreichte nicht durch "falsche Helfer!"
Empfehlungsadressen für öfftl. bestellte und vereidigte Finanzgutachter zur Erstellung von  Gutachten aufgrund von Falschberatungen finden Sie unter Website des Bundesverbandes Finanz-Planer e. V.


Wann sprechen wir darüber?
Sie sehen, wir haben viel vor. Von Beratern dürfen Sie mehr erwarten als von Produktverkäufern: Mehr Qualität, mehr Leistung und mehr Kundenorientierung. Es würde mich freuen, wenn wir diesen Weg gemeinsam gehen. Denn nur gemeinsam sind wir stark. Für weitere Informationen stehen Ihnen als Ansprechpartner die Mitglieder des BFP gerne zur Verfügung. Wir nehmen uns Zeit für Sie!

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Autor
Bruno Steiner
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